GuzziTreff - Nuovo Falcone

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Kleine Tuning Guide

Diesen Bericht stellte Peter Schnez zur Verfügung und kann gerne im Forum diskutiert werden.

Puristen regen sich bestimmt wieder auf, aber welch einen Wertverlust stellt eine veränderte Nuovo Falcone denn wirklich dar? Fängt der Abzug schon bei der Farbgebung, beim Auspuff, hier ein oder das andere Teil verchromt, oder einfach schon bei der anderen Reifenwahl an. Eines ist klar, wir haben keine MV Augusta 750 und keine Vincent, wo es bei nicht originalem Zustand schon einmal 10000 Euro Abzug gibt.

Welchen Wert stellt eine NF also dar?

Schlechte halbwegs originale bekommt man für 1500-2500 Euro und steckt noch einmal soviel Geld rein. Ich selbst hatte meine frühere, wirklich sehr schöne für 4000 Euro verkauft und das Geld war nur mit Mühe zu bekommen. Heute würde ich sie für dieses Geld gar nicht mehr hergeben. War ich so blöd!
Der nette Mann aus Worms der für seine voll- verchromte und polierte NF Civile 6000 Euro verlangt und eventuell auch bekommen würde. Meine und die vollpolierte sind auch nicht mehr original, welch einen Preis würde denn eine militärgrüne, oder eine poliziablaue erziehlen? Bestimmt keinen Euro mehr. Wer, außer Puristen möchten schon mit einer grünen rumfahren. Also, in dieser Klasse wird kein Minderpreis durch Veränderungen erzielt.

Ist diese Falcone nicht ein schönes Spielobjekt?
Man kann sich richtig verwirklichen, kann ein Motorrad nach seinen Vorstellungen formen. Man kann kleine Veränderungen vornehmen, wie Zusatzöleitung, K&N Filter oder einen Fischschwanzauspuff? Oder auch wie bei mir, wo tiefgreifende Veränderungen stattfanden.

Wie schon einmal vor cirka 2-3 Jahren berichtet, hatte ich schon viel gemacht.
Hier noch einmal die Eckdaten:
Dieses Motorrad wurde bei Rainer Bollgrün ca. 1997 für 1800 DM als Teileträger gekauft. Es waren Rahmen, Schwinge, Motor, Stoßdämpfer und einige Blechteile vorhanden. Ich investierte bei Rainer noch einmal 200 DM für einen alten V7 Tank und ein Hinterrad. Es fehlten original Tank, Räder, Gabel, Elektrik. Ein Marzocci Gabel mit 35mm Holmen und 230mm Doppelsimplex und 2x Borranis wurden gekauft. Ich hatte zwar noch ein original Tank und Schutzbleche zuhause, aber wollte ich das wirklich? Nein, ich bin ein Bastler und finde da meine Entspannung. Und wenn dann alles klappt und super funktioniert, ist das ein schöner Moment.

Die Herausforderung war groß und dauerte wirklich über Jahre. Perfektion, das muss schon sein. Die Neu aufgezogenen Reifen waren nach Jahren, beim ersten Testlauf fast schon überaltert. Aber so ist das halt.

Wer meinen Bericht noch vor Augen hat, weiß, dass der Motor einen 94 er Kolben von BMW R100 mit größerer Guss- Laufbuchse und aufgebohrtem Kurbelgehäuse, eine Sportnockenwelle von Herold, (Maier Ohlstadt), sowie einen zugeschweißten Brennraum mit 43mm Auslass und 49mm Einlass hatte. Ver-dichtung ca. 10,00 bis 10,50. Die Kurbelwelle war auf 30% dynamisch gewuchtet. Vergaser PHF34 mit selbstgebautem Ansaugkrümmer.
Leider hatte ich nach ca. 3000km einen Schaden am Kolben, wo sich ein Teil vom Steg zwischen den Kolbenringen selbständig gemacht hatte. Was und wie das genau passiert ist, kann niemand sagen aber auf jeden Fall war der gegossene Kolben der Belastung wohl nicht gewachsen. Kolben Schrott, Laufbüchse auch fast Schrott. Ich habe einen Netten Bekannten, Gerd, der in BOT Fachkreisen bekannt ist und auch für Dynotek die mechanischen Arbeiten ausführt. Einen modernen, geschmiedeten Kolben mit einer Brennraumhöhe von 42mm zu bekommen ist nicht einfach und so kam der Gedanken einen Kolben mit einer Brennraumhöhe von 30mm bis 34mm einzuplanen. Es wurde ein geschmiedeter Porsche Turbo Slipper Kolben mit 34mm Brennraumhöhe gekauft, der nach weiterer Bearbeitung 32mm Brennraumhöhe bekam. An dem Zylinder konnte ich oben und unten soviel nicht abdrehen, so entstand die Idee eines längeren Pleuels. Darum hatte ich mit Carillo in Californien U.S.A. Kontakt aufgenommen und ihnen eine Zeichnung zukommen lassen. Das Angebot kam relativ schnell und nach einer Anzahlung wurde ders Auftrag ausgeführt. Das Pleuel lag nach ca. 3 Monaten auf meinem Tisch. Die Grauguss-buchse wurde durch eine aus Aluminium ersetzt und mit einer Nigasilbeschichtung versehen. Der Gasring, a la Porsche entfiel zu Gunsten einer Version, wie sie bei Ducati verwendet wird. Die Stirnfläche der Laufbuchse wurde dicht mit der des Zylinderkopfes eingeläppt. Selbst die Sportnockenwelle von Herold, mit 6,5mm Hub gefiel Gerd überhaupt nicht. Aber woher nehmen? Es blieb nur eines übrig, selbst anfertigen. Eine Nockenwelle zu fertigen ist sehr teuer, der Preis sinkt aber mit der Losgröße. 5 Rohlinge hatte ich geordert, 6 Rohlinge 42CrMo4V hatte ich über Beziehungen bekommen. Unsere Azubis wollten auch einige Euro in der Kasse haben, also wurden die Wellen CNC vorgedreht, spannungsfrei geglüht, fertiggedreht, bis auf den hinteren Zapfen, der sollte ebenso wie die Nocken geschliffen werden. Gerd nahm sich der Nockenform an, 8mm Hub, das ergibt bei einem Kipphebelverhältnis von1:1,4 ca. 11mm Hub. Die Nockenwellen wurden plasmanitriert, wo die Härteschicht etwa 0,2-0,4mm tief eindringen kann.
Die Wellen wurden für eine Schmierung hohl gebohrt und die Nocken im Grund mit dem Schmierkanal verbunden. Eine Neue geschlossen Buchse für die Nockenwelle wurde angefertigt und über eine Schmierleitung an die Schmierung angeschlossen. Beim Zusammenbau wurde bemerkt, dass die linke Kurbelwange an der Büchse hängen blieb. Also wurde die linke Wange nachbearbeitet. An der Buchse war nichts mehr wegzudrehen, so dünn war der Deckel schon. Die Zugstangen für Zylinder und Zylinder-kopf wurden gegen sogenannte Dehnschrauben ausgetauscht, die in dem verjüngten Teil ca. 9mm haben. Georg Barthel war wie so oft, wieder sehr hilfsbereit, mir die Anlageflächen der Zylinderkopf-schrauben am Auslass aufzufräsen und mit großen Scheiben zu versehen. Das Vergrößern der Anlageflächen durch Tiefersetzen bis in den Rippenbereich, unten auf der Auslassseite scheint wohl die einzige Möglichkeit zu sein, das Eindrücken der normalen Scheibe in den Zylinderkopf zu verhindern.
Der Motor wurde wieder moniert, allerdings noch mit dem vorhandenen Vergaser PHF34 und der originalen Auspuffanlage. Nun hatte ich aber immense Abstimmungsprobleme. Selbst offen ist die Hauptdüse nur 135, Leerlauf 55. Aber irgendwie passt es noch nicht richtig. Das Ding zieht schon super durch, es war auch schon mal kurz 150KM auf dem Tacho. Aber aus Angst wegen dem neuen Motor habe ich mich nicht weiter getraut. Gerd hob schon wieder den Finger. Wenn Du das volle Programm durchgezogen hast und der Motor die Basis für 40-50 PS bildet, musst Du auch am Vergaser und dem Auspuff noch etwas machen. Habe noch einen Mikuni 36mm Fallstromvergaser rumliegen, den ich mittels speziellem Flansch und flachem Ansaugtrichter auch schön reinpasst, aber der würde der klassischen Linie nicht gerecht. Ebay musste mit einem PHM40 herhalten und ein neuer Ansaugkrümmer ist in Arbeit.
Der originale Auspuffkrümmer ist laut Gerd zu Dick und zu Kurz. Die ideale Krümmerlänge wäre 800mm, bei Außendurchmesser 42, oder 40mm ???? Torsten Büsing, mit dem ich immer wieder telefoniere, berichtete von einem Lafranconi Competitione der sich in der Leistung super bemerkbar gemacht hat aber eigentlich viel zu lang ist und nicht zum Motorrad passt. Am liebsten würde ich mir alla Helmut Schoppa einen Krümmer reinmachen, der auch nach oben geht und dadurch eine relativ lange Länge erreicht und als Endschalldämpfer eventuell einen kurzen Superrapp. Aber das dauert noch und alles nach und nach. Mal sehen was sich noch ergibt.

Neues bei den Angeboten
Norbert plant noch Bausätze für den aussenliegenden Ölfilter der NF zu machen. Verwendet wird die Ölfilterpatrone von Honda mit ca. 70mm Aussendurchmesser. Vorhanden sind Leitungs-Formstücke für die Bosch-Dieselfilterplatte, die sich prima für den aussenliegenden Ölfilter eignen. Siehe auch die Beschreibung hier bei GuzziTreff unter Modifikation > Hauptstromfilter >fu tech.
Hier geht es zum Angebot.

 

Neues in Modifikationen
Es ist manchmal schwierig wenn man alleine schraubt. Oft fehlt einem die dritte Hand. Auch beim spannen des Keilriemens für die LIMA oder dem Dynastarter ist das so. Das macht doch keinen Spaß.
Deshalb hat sich Norbert etwas einfallen lassen.

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