das mit der ventilkappe geht mir noch nicht in den kopf. ich kenne die funktion der ventilmechanik dahingehend, daß der kipphebel das ventilende leicht exzentrisch angeht, sodass das ventil mit jedem hub ein kleinwenig gedreht wird. (sieht man oft an dem "laufring" oben auf dem schaft). ob es bei der guzzi normalerweise auch so ist weiss ich nicht. bei meiner sanglas war das nicht so, die folge waren sehr häufig undichte ventile, einmal ein abgerissenes auslassventil ... wie das drehen mit einer ventilkappe funktionieren soll kann ich mir ersteinmal nicht vorstellen. und wozu eine distanz ausgleichen bei original-ventilen?
Wenn der alte Kipphebel egalisiert wird, dürften 1..2mm fehlen, so wie der verschlissen ist. Diese würde ich mit einer Ventilkappe ausgleichen. Muss man nicht unbedingt, aber damit hätte man in etwa die ursprünglichen Geometrie wieder.
Ventilkappen sind durchaus Standard im Motorenbau. Das mit dem Ventildrehen ist meines Erachtens ohnehin ein Mythos. Der Federteller ist mit Keilen am Schaft befestigt, dazwischen ne70..90kg Feder, und Öl zwischen Ventilende und Kipphebel. Da dreht sich nicht viel. Bei Tassenstösseln, Desmo, etc. gibt es keine aussemittige Betätigung und trotzdem sind die Ventile dicht und reissen nicht ab.
so, nachdem mir ein motorinstandsetzungsbetrieb nicht weiterhelfen konnte, weil der kipphebel nicht in deren halterung passte und mir der meister sagte, ich solle das mit der hand erledigen, habe ich mir eine schleifvorrichtung gebaut und die anlagefläche nachgeschliffen, ohne auftragsschweißung und ohne härten. wenn der hebel gehärtet gewesen sein sollte, müssten eigentlich anlauffarben zu sehen sein, sind sie aber nicht. das schlimmste was passieren kann ist, dass der hebel wieder einläuft. dann gibt's irgendwann einen neuen. ich bin gespannt. das schleifen hat gut funktioniert, bei bedarf zur nachahmung empfohlen. die vorrichtung habe ich in anlehnung an die darbietung im duröhre-clip gebastelt(tip von mike o.) die schleifscheibe ist eine diamantscheibe zum schärfen von hm-sägen. mir ist aufgefallen, dass die feder des auslass-kipphebels auf der stößelstangenseite montiert war, die des einlasshebels auf der ventilseite. ich habe jetzt die feder auch auf die ventilseite gesetzt, was mir sinnvoller erscheint, da der kipphebel nicht mittig eingelaufen war. liege ich richtig? ich habe keine abbildung gefunden, die die richtige lage dokumentiert.
Ich fahre ganz ohne Federn an den Kipphebeln. Habe die Kipphebel mit Bronzebuchsen und Passcheiben fest ausdistanziert. Ist zwar etwas Geduldspiel und Gefummel, aber dadurch sind auch die mechanischen Geräusche aus dem Kopf deutlich geringer geworden. Das funktioniert an meiner NF nun seit knapp 12.000km problemlos. Und ich schone die NF nicht besonders.