Hallo Zusammen,
lange war ich nicht mehr hier, aber ich denke die folgende "Geschichte" könnte manchen helfen die Falcone wieder fitt zu bekommen. Ich erinnere mich, das es immer wieder Threads gab in denen einfach nicht anspringende Motoren trotz aller möglichen Reparaturen nicht mehr wollten.

Vorgeschichte:
Ich habe meine Civile im Herbst letzten Jahres an meinen Vater abgegeben. Zu dem Zeitpunkt lief sie einwandfrei, jedoch nocht mehr lange. Im laufe des Frühlings lief sie immer schlechter, bei warmen Motor ging sie dann aus. Über den Sommer stand sie dann und trotz aller möglicher Versuche meines Vaters blieb sie komplett tot. Es wurden Ventile eingestellt, der Vergaser gereinigt, Dichtungen, neue Kerze und Zündkabel getauscht, alles ohne Erfolg. Sie hat bei Startversuchen mit dem Dynastarter höchstens noch durch den Vergaser zurück gezündet. Da er in Österreich und ich in Deutschland wohne konnte ich auch nicht mal eben vorbei kommen, aber letzte Woche war es so weit.
Entgegen meiner Hoffnung konnte auch ich erst einmal über 3 Tage nichts finden, in denen ich systematisch von vorne bis hinten alles kontrolliert habe. Kompression super, Ventile gut, Zündzeitpunkt (ZDG 3.2) natürlich unverändert gut, Vergaser richtig zusammengebaut und eingestellt. Sogar die Zündspule haben wir auf Verdacht getauscht, ohne Erfolg. Man kann sich vorstellen, ich als jemand der sie Jahrelang immer mit einem einzigen Tritt gestartet hat, habe mich am Schluss eines jeden Versuchs kaum noch getraut einen Startversuch zu unternehmen.

Die Ursache:
Am Abend gehe ich bei so etwas Gedanklich immer noch einmal alles durch, ich konnte mir nur noch vorstellen das es irgendwie an der Zündung lag. Wenn Kompression da ist, der Vergaser als rein mechanische Komponente eindeutig OK ist und vorher auch ging, dann kann es eigentlich nur daran liegen das irgendwie die Zündung nicht zustande kommt. Außerhalb des Motors, mit Kerze an Masse gehalten, funkte es gut. Eine Zündung im Motor gab es eindeutig auch, was die Rückzündung in den Vergaser zeigt. Die ZDG zündet ja in jedem OT, der Unterschied zwischen OT Gaswechsel und OT Kompression ist nur der Druck im Zylinder. Ohne Druck Zündung, mit Druck scheinbar nicht. Mit Druck ist mehr Energie für den Funken nötig. Ein Element in der Zündstrecke (Kabel, Stecker, Kerze) muss immer entstört sein. Sowohl die NGK Kerze als auch der Stecker hatten den 5kOhm Entstörwiderstand, was nicht optimal und eigentlich nicht nach Lehrbuch ist. Leider sind die normalen einfach zu erwerbenden Stecker und Kerzen heute alle entstört, aber das war jedenfalls die gedachte Möglichkeit.
Und siehe da, nachdem wir am nächsten morgen einen nicht entstörten Kerzenstecker aufgetrieben hatten lief sie als wäre nie etwas gewesen! Seitdem läuft sie wieder wie zu besten Zeiten.

Warum lief sie jahrelang davor mit dem enstörten Stecker? Das Geheimnis werde ich wohl leider nicht mehr lösen können. Ich vermute, dass die Zündspule schon langsam schwach geworden ist. Ich konnte sie früher immer zu Fehlzündungen aus dem Vergaser bringen, wenn ich bei mittleren Drehzahlen einfach das Gas voll aufgezogen habe - ein Indiz für für Zündprobleme bei hohem Mitteldruck und nicht perfektem Gemisch. Dann war eventuell die Spule so weit durch das sie nicht mehr genug Energie aufbringen konnte, bei den letzten Versuchen ist die Kerze und Brennraum sicher gut verrußt. Daher könnte die neue Spule eventuell auch nicht mehr ausreichend Energie gehabt haben.
Jetzt kann man auch bei niedrigen Drehzahlen plötzlich Vollgas geben und sie zieht sauber durch.

Ich hoffe das kann jemand anderem ein halbes Jahr sparen wie hier meinem Vater geschehen

PS: Falls jemand noch das Handbuch der ZDG 3.2 hat, könnte er es zur verfügung stellen? Ich habe bei der Aktion festgestellt das ich es nicht mehr habe, der Link den ich damals für den Artikel in Modifikationen eingestellt habe führt ins leere da es einen Nachfolger der Zündung gibt. Ich habe schon bei Sachse nachgefragt, die haben leider auch kein pdf mehr.

Zuletzt bearbeitet am 02.10.20 20:38