Hallo Guzzisti, da Pirner auch kein Lenkschloss mehr liefern kann und auch durch langes Suchen kein Passendes zu finden war, habe ich nun einen Weg gefunden, das Originale für das kein Schlüssel da war zu öffnen und einen Schlüssel zu fertigen. Es war eine Bastelei, wenn man aber weiß, wie es geht hält sich der zeitliche Aufwand in Grenzen. Man braucht nur einen passenden Schlüsselrohling, eine kleine Bohrmaschine, einen Durchschlag, eine Feile und schon hat man ein wieder funktionierendes Schloß.
Falls Interesse besteht kann ich eine Anleitung ins Forum stellen.
Hier die Anleitung: 1. Das Schloss lässt sich ohne Zerstörung aus dem Steuerkopf ausbauen, indem man die Sicherungsniete mit einem ca. 4mm Bohrer ausbohrt, wie schon hier im Forum gepostet. Achtung die Wandstärke ist nur ca. 3mm! 2. Nun muss man den Führungsstift siehe Bild 1 mit einem 1,5 mm Bohrer ungefähr 4 mm tief hohlbohren und so zu schwächen. Dieser hält den Sperrbolzen, siehe Bild 2. Zur Not kann man auch auf diesen Arbeitsgang verzichten, indem man ihn beim Schritt 4 komplett abschert. 3. Um den Sperrzylinder aus dem Schlosskörper zu bekommen muss man zuerst die ein - gekörnten oder gestemmten Punkte ( bei mir 2 + der 3. Von der Schlossbefestigung) mit einem ca. 4-5 mm Bohrer entfernen. Der Schlosskörper ist dort nur ca. 1mm dick, nur so tief bohren, dass das Messing gut sichtbar ist. Bild 3 und 4 4. Nun spannt man den Schlosskörper an der dünneren Stelle, siehe Bild 5, fest in einem Schraubstock ein und schlägt mit Hilfe eines Durchschlagbolzen den Messingzylinder gemeinsam mit dem Sperrbolzen heraus. Wie schon bei Punkt 2 geschrieben kann man das auch mit einem ungeschwächtem Führungsstift machen, es besteht aber die Gefahr, dass die Führungsnuten leicht deformiert werden. 5. Nun entfernt man mit Hilfe eines unter 2mm dicken Durchschlages ( ich habe einen entspitzten Stahlnagel genommen ) den Drehbegrenzungsstift, siehe Bild 6. 6. Nun entfernt man die Haltefedern indem man mit einer Nadel ein Ende sucht und sie dann herunterdreht, siehe Bild 7. Von jeder Feder werden 3 kleine Schließstifte gehalten, wobei die kurzen alle die gleiche Länge haben, also keine Verwechselungsgefahr besteht. Nun ist Alles demontiert, siehe Bild 8. 7. Den Schlüsselrohling habe ich beim örtlichen Eisenwarenhandel bekommen, einen Silca AGA3 . Er passt nicht ganz genau, man muss ca. 1mm abfeilen, da die Höhe des dickeren Teiles nicht passt. Bei einem spezialisiertem Schlüsseldienst bekommt man wahrscheinlich einen genau Passenden, für mich war es aber so ok. Nun steckt man den Rohling bis Anschlag in den inneren Zylinder, einen der 3 langen Schließstifte mit der gerundeten Seite voraus in die erste Bohrung und befeilt dann den Rohling solange, bis der Stift nicht mehr vorsteht, siehe Bild 9. Dann kommt der nächste dran. Die Reihenfolge ist egal, nur muss man sie dann beibehalten. Abschließend wird der Schlüssel soweit gekürzt, dass das Loch für den Drehbegrenzungsstift frei ist, weil der Rohling wahrscheinlich zu lang ist. 8. Jetzt wird der Schließzylinder wieder zusammengebaut, die Stifte immer mit der gerundeten Seite voraus, lang – kurz in der vorher festgelegten Reihenfolge und auf der anderen Seite kurz, dann die Feder raufgedreht - usw…… Nach jedem Schritt immer wieder probieren, ob sich der Schlüssel drehen lässt! Die Kulisse für den Sperrbolzen wird wieder mit dem Schließzylinder mit Hilfe des Drehbegrenzungsstiftes verbunden. Achtung Drehrichtung Öffnen ist links, das heißt bei abgezogenem Schlüssel befindet sich der Sperrbolzen rechts, von vorne gesehen. 9. Nun wird der Messingschließzylinder wieder in den innen gereinigten Schlosskörper gesteckt, dabei die ausgebohrten Stellen wieder zur dazugehörenden Bohrung richten und zusammenpressen. Wieder probieren ob sich der Schlüssel 90 Grad drehen lässt. Die Verstemmung braucht man nicht neu durchführen , da die Niete im Rahmen später auch diese Aufgabe erfüllt. 10. Nachdem man den Rest des Führungsstiftes mit einem 2 mm Bohrer aus dem Sperrbolzen ausgebohrt hat und einen Neuen aus z.B. einem Nagel gefertigt hat setzt man nun Diesen wieder ein und feilt, falls notwendig den Überstand ab.
Das Schloss ist nun fertig, die beweglichen Teile mit einem Fettspray schmieren und dem Einbau steht Nichts mehr im Wege. Bild 10,11.
Ich hoffe, die Anleitung ist verständlich, falls noch Fragen sind werde ich versuchen, sie zu beantworten.