| ZDG3.1 |
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18.05.11 17:36
Sebastian 
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Re: ZDG3.1
Ich hatte gehofft nichts mehr dazu schreiben zu müssen um die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren, aber ich denke einmal sollte ich noch..
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Doof ist nur, dass jede Kurve eine andere Vergasereinstellung braucht. Für die "sanften" Kurve 1 reicht ein mageres Gemisch mit 1 3/4 Umdrehungen der Regulierungsschraube nach links und "wenig" Leerlauf. Die Kurve 2 braucht es fetter, fährt am Besten mit 2 1/2 Umdrehungen der R.-schraube nach links und hoher Leerlaufdrehzahl.
Interessant, genau die Erfahrung die ich vor kurzem gemacht habe! Siehe den Fred wo es um abmagern beim beschleunigen ging. Nur habe ich es nicht mit einer sanfteren Kurve probiert.
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Eigentlich unlogisch, da mageres Gemisch langsamer abbrennt als fettes Gemisch.
Garnicht so unlogisch. Schau dir mal mein Diagramm in der Technik unter Vergaser einstellen an. Die Brenngeschwindigkeit hat bei etwa Lambda 0,9 ihr Maximum, darüber und darunter fällt sie ab. Also egal ob magerer oder fetter, beides ist schlecht.
Dazu kommt, das du es dir bei der Zündzeitpunktberechnung vorhin zu leicht gemacht hast. Der ist von so vielen Faktoren abhängig, dass nicht umsonst auch die großen Hersteller ihn immer auf (teuren) Prüfständen abstimmen müssen und ihn nicht einfach berechnen können. Mit dem umstellen des Gemisches von einer Zündkurve auf die andere passt du somit unbewusst auch den Punkt des Druckmaximas an die veränderte Zündung an, indem du die Durchbrenngeschwindigkeit veränderst. Dazu gleich noch in aller kürze etwas mehr:
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Nach mir vorliegender Literatur ist die Verbrennung des Gemisches abhängig von Verdichtung, Brennraum und Lambda nach 3 bis 4m/s abgeschlossen, wobei die Druckspitze optimal bei 15 Grad nach OT sein sollte.
Bei modernen Motoren sind es eher um die 2ms. Aber da spielen noch viel mehr Faktoren rein, oder wie erklährst du dir sonst das man die maximale Frühzündung bei 3.000rpm begrenzt und nicht Liniear weiter steigen lässt? Es kommt noch krasser, moderne Motorsteuerungen nehmen den Zündzeitpunkt in dieser maximalphase mit steigender Drehzahl sogar langsam wieder zurück! Einer der größten Einflüsse ist dabei der Grad der Verwirbelung des Gemisches in der Brennkammer, und hier dürfte die Falcone auch das größte Defizit im Vergleich zu moderneren Motoren haben.
Das sollen aber keine Argumente für die schärfste Kurve (Nr. 3?) sein, ich werde vor der nächsten Ausfahrt auch auf die 2. zurückschalten und sehen ob dabei meine ominösen Motorgeräusche anders werden.
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Vielleicht hat Peter ja recht, dass manche Motorschäden auf zuviel Frühzündung zurückzuführen sind!
Manche unter Garantie. Den Einfluss der Kompressionsehöhung habe ich ja schon exemplarisch vorgerechnet, der häufig durchgeführte Umbau auf Doppelzündung ohne kompetenter Kennlinienanpassung kann den Motor auch ruckzuck töten. Bei Originalmotoren, die prinzipiell in einem guten Zustand sind halte ich das Risiko der Originallinie aber nach wie vor für gering.
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19.05.11 21:38
dirk
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Re: ZDG3.1
Hallo Mario,
ich denke, dass die Kurve 2 schon die richtige Kurve ist; schließlich muß Guzzi sich ja was dabei gedacht haben wenn man einen so frühen Zündpunkt gewählt hat.
Andererseits sind 44° verdammt viel, der Käfer hat z.B. nur 28°, und die Fliehkraftverstellung wird auch recht ungenau sein.
Allerdings muß man auch bedenken, dass die Zündkerze nicht mittig sitzt (die Zylinderbohrung ist 88mm, die Kerze sitzt bei 30mm von der linken Zyl.Wand entfernt). Unterstellt man eine Abbrandgeschwindigkeit von 2cm je ms wäre eine vollständige Verbrennung wohl erst nach 3ms plus 1ms für die Entflammung erfolgt. Bei 3000U/min braucht der Kolben von 40°früh bis zum OT 2,2ms. Das sind aber alles nur ganz grobe Näherungswerte, da Gemischverhältnis, Brennraumgestaltung, Verdichtung wesentliche Einflüsse haben, wann die größte Druckspitze auftritt kann ich nicht berechnen.
Mich nerven aber bei Zündkurve 1 die Fehlzündungen (obwohl es sich toll anhört  ) und bei Kurve 2 der deutlich raue Motorlauf.
Du kannst aber gern beim Sommertreffen mal alle kurven ausprobieren.
Gruß
dirk
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